Warum digitale Medien das forschende Lernen unterstützen

© Stiftung Kinder forschen / Uwe Rotter
Die besten Lernerfolge zeigen sich, so Prof. Reich, wenn Kinder emotional involviert sind und aufeinander aufbauende digitale und analoge Lernerfahrungen machen.

Kersten Reich kann man ohne Zweifel als Experten für Pädagogik und Didaktik bezeichnen. Der emeritierte Professor hat vor allem aus kultur- und lerntheoretischer Sicht Jahrzehnte lang wertvolle Impulse für Wissenschaft und Praxis gesetzt, um die Lehramtsausbildung, das Schulsystem und unsere Gesellschaft nachhaltig weiterzuentwickeln. Bildungsinfluencer Jöran Muuß-Merholz hat Professor Reich für uns interviewt. Herausgekommen ist ein inspirierendes Gespräch über kindliche Lernprozesse, den überfälligen Kulturwandel des Lehrens und das große Potential eines kombinierten analogen und digitalen Unterrichts, in dem forschendes Lernen im Mittelpunkt steht.

Wie können digitale Medien das forschende Lernen bei Kindern unterstützen, Professor Reich? (OER-Video)

Video: Prof. Dr. Kersten Reich mit Jöran Muuß-Merholz im Auftrag der Stiftung "Haus der kleinen Forscher", lizensiert unter CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de), "Wie können digitale Medien das forschende Lernen bei Kindern unterstützen, Professor Reich? (OER-Video)"

Video als OER-Material nutzbar

Das Interview "Wie können digitale Medien das forschende Lernen bei Kindern unterstützen, Professor Reich? (OER-Video)" steht zur freien Nutzung im Internet und zur Einbettung auf eigenen Websites oder zur Verbreitung über Social Media zur Verfügung. Das Video ist zudem mit der Lizenz CC BY 4.0 veröffentlicht. Damit ist z. B. auch die öffentliche Aufführung, die Bearbeitung (z.B. Ausschnitte oder Zusammenschnitt von verschiedenen Videos) und das Teilen von bearbeiteten Versionen möglich. Nutzen Sie das Video gerne für pädagogische Zwecke! Die Videodatei können Sie hier über VIMEO herunterladen.

Zusammenfassung

Im Interview zeichnet Kersten Reich (emeritierter Universitätsprofessor) das Zielbild einer Unterrichtskultur, in der Kinder forschend und mit allen Sinnen, sowohl mit analogen und digitalen Medien lernen dürfen. Basis dafür sei, endlich anzuerkennen, "dass Lernen in erster Linie ein emotionaler Prozess ist". Damit Lernen gelingen könne, müssten Emotionen angesprochen und einbezogen werden, so Reich. Die etablierte Unterrichtskultur berücksichtige diese Tatsache zu wenig und müsse daher grundsätzlich infrage gestellt werden. Für Kersten Reich ist das forschende, phänomenbasierte Lernen eine vielversprechende Alternative zu bewährten Unterrichtsmethoden, da es eigene Fragen der Kinder und deren Problemlösungsfähigkeiten in den Fokus nehme.

Digitale Medien können das forschende Lernen in seinen Augen sehr gut unterstützen. Dies sei vor allem dann der Fall, wenn schnelles Feedback gefragt ist oder Ergebnisse aufbereitet und geteilt werden. Wichtig sei aber, dass digitales und analoges Lernen dabei gut und sinnvoll verknüpft werden. Die Mischung macht's!

Um diesen skizzierten Kulturwandel des Lernens an Schulen einzuläuten, müsse die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen ebenfalls weniger auf Wissenserwerb setzen, sondern Problemlösungskompetenzen ins Zentrum stellen. Als besonders vielversprechend empfindet Professor Reich dabei (Fortbildungs)Räume, die partizipative Prozesse ermöglichen und Teilnehmenden erlauben, im Team eigenen Fragestellungen kreativ nachzugehen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer

Von der App bis zur Fortbildung – auf unserem Grundschulportal finden Grundschullehrkräfte alles auf einen Blick, was sie rund um das Themenfeld MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung im Unterricht brauchen. Durch Angebote des forschenden Lernens unterstützen wir Lehrerinnen und Lehrer dabei, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen. Damit sich die kleinen Forscherinnen und Forscher selbstbewusst mit Zukunftsthemen auseinandersetzen und die Gesellschaft als Erwachsene aktiv mitgestalten.

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Portrait von Jasmin Hihat
Autor/in: Jasmin Hihat

Kinder sollen die bestmögliche Bildung erhalten und in einem resilienten Umfeld stark werden! Deshalb freue ich mich, als Kommunikationsreferentin im Bereich Kita-Projekte dabei mitzuhelfen, Deutschlands Erzieher:innen bei ihrer persönlichen und pädagogisch-fachlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

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