Die Energiespürnasen

Die Kinder der Kita BulliGarten in Hannover haben sich auf die Suche nach Energie gemacht. Wo bewegen sich Dinge? Und wodurch werden sie angetrieben? Wie kommt es zu einer Bewegung? Ein wichtiger Teil ihrer Forschungsreise bestand darin, mit einem selbst gebauten Wasserrad ein Karussell anzutreiben.
“Jetzt bin ich auch in Bewegung!”, ruft ein Kind laut, während es auf seinem Laufrad an den Erzieher:innen des BulliGartens in Hannover vorbeiflitzt. Diese lächeln, denn sie wissen, dass hinter dieser Aussage eine ganze Reihe von Entdeckungen steckt.
Rund zwei Wochen waren die Mädchen und Jungen der Kita-Gruppe des BulliGartens auf Forschungsreise zu den Themen Strom, Wasser und Windkraft. „Die Kinder sind auf die Suche gegangen und haben Dinge gefunden, die sich bewegen lassen oder auf Bewegung reagieren: unsere Bewegungsmelder in manchen Räumen, Lichtschalter in anderen und in den Bädern elektrische Wasserarmaturen und Handtuchspender. Das hat die Mädchen und Jungen gewundert und sie wollten wissen, was denn in der Wand steckt, damit das funktioniert“, erzählt Elke Hitzschke. Sie ist die Leitung dieser Betriebskita von Volkswagen Nutzfahrzeuge, deren Träger pme Familienservice ist. “Das entdeckende und forschende Lernen gehört hier zum Konzept. Mobilität und Bewegung sind immer große Themen bei uns.”
Daher hatte sich die Kita auch zum Thema Energie mit einem regionalen Angebot der Arbeitsgemeinschaft Umwelt und Bildung fortgebildet: “Baldur der Energiezauberer” hat erst die Kita-Fachkräfte rund um die Themen Energie, Energiesparen und Klimawandel informiert und ist dann (Baldur ist eine Handpuppe) gemeinsam mit den Kindern auf Energiespurensuche gegangen.
Fließendes Wasser veranschaulicht den fließenden Strom
Um den Stromkreislauf zu erklären – also das, was hinter den Wänden passiert –, konnten die älteren Kinder einen Stromkreislauf nachbauen, klassisch mit Drähten und Glühbirne. Damit diese etwas abstrakten Zusammenhänge noch greifbarer und auch für die jüngeren Mädchen und Jungen erlebbar wurden, nahmen die Erzieher:innen die Kinder mit in die “Wasserwelt”. “Wir haben das große Glück, dass wir bei uns zu allen Jahreszeiten und nicht nur im Sommer mit Wasser forschen können”, so Elke Hitzschke. Die Wasserwelt der Einrichtung ist komplett gefliest und hat ein ca. 1,20 mal 1,20 Meter großes Becken und eine Waschrinne in dem die Mädchen und Jungen u. a. Wasser schöpfen sowie hin und her gießen können.
"Bewegung macht Energie – und Energie ist Bewegung"
Diesmal gossen die Kinder Wasser auf Räder, die sie zuvor aus Mundspateln und Papierstreifen von Tetra Paks gebaut hatten. Es gab sie in größer und kleiner, in verschiedenen Ausführungen, denn die Mädchen und Jungen hatten laufend neue Idee, wie sie ihre Wasserräder noch bauen könnten. „Manche haben sie auch mit nach Hause genommen, um sie bei sich in der Badewanne auszuprobieren“, sagt Elke Hitzschke, selbst begeistert von dem Tatendrang der Kinder. Per Schnur waren Wasserrad und Antrieb eines Karussells verbunden – jetzt musste nur noch die Bewegung her. Für diese sorgte die Muskelkraft der Mädchen und Jungen: In Gießkannen, Bechern und Eimern brachten sie immer wieder Wasser, mit dem sie das Wasserrad antrieben. Ihnen war klar, dass sie sich das an einem fließenden Gewässer sparen können. Das wollen sie dann im Sommer ausprobieren.
Die Kinder lernten am eigenen Leib: Bewegung macht Energie – und Energie ist Bewegung. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass nach dieser spannenden Entdeckung das Laufradfahren zu einem völlig neuen Erlebnis wurde.