Wie recherchiert man Informationen mit Computer oder Tablet? Woher weiß man, ob sie glaubwürdig sind? Die internationale Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) misst die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8, Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich. Verantwortet wird die ICILS von der Organisation „International Association of the Evaluation of Educational Achievement” (IEA). Die IAE testete im vergangenen Jahr 46 000 Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse: Mädchen sind im Durchschnitt geschickter als Jungen darin, Aufgaben am Computer zu lösen. Das gilt für alle untersuchten Länder. Auch die soziale Herkunft wirkt sich auf die Computerfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler aus. Haben die Eltern einen Hochschulabschluss, schnitten die Schüler um gut 31 Punkte besser ab als ihre Klassenkameraden aus Nicht-Akademiker-Familien. Laut der Erhebung haben zwar die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland Zugriff auf softwarebezogene Lernressourcen, doch nur 66 Prozent sagen, die Schule habe ihnen beigebracht, mithilfe der Technik Informationen zu suchen. Der internationale Durchschnitt liegt bei 74 Prozent. Die ICIL-Forscher warnen allerdings vor der Vorstellung, mit ein paar mehr Notebooks und Tablets in den Klassenräumen wäre es getan. Die Computerausstattung der Schulen, so stellten sie in ihrem Ländervergleich fest, führt noch nicht automatisch zu mehr Computerkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek äußerte sich zur Studie: "Die Ergebnisse der Studie ICILS 2018 zeigen: Wir stehen bei der digitalen Bildung in unseren Schulen vor großen Herausforderungen. Es ist insbesondere nicht hinnehmbar, dass weiterhin ein starker Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem kompetenten Umgang der Jugendlichen mit den digitalen Medien besteht. Ich freue mich daher, dass ich mit den Ländern einig bin: Die Studie weist darauf hin, dass wir an mehreren Stellschrauben gleichzeitig ansetzen müssen. Neben der systematischen Erweiterung der IT-Infrastruktur und -Ausstattung der Schulen, ist eine kontinuierliche Qualifizierung der Lehrkräfte und Schulleitungen genauso wichtig wie der Blick auf Inhalte. Der DigitalPakt Schule setzt daher an der richtigen Stelle an. Er gibt der gesamten Entwicklung in diesem Bereich einen kräftigen Schub. Zusätzlich fördert das BMBF Forschung zur Digitalisierung im Bildungsbereich […]".