Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Länder stellen für die Verbesserung der Bildungschancen von sozial benachteiligen Schülerinnen und Schülern zu gleichen Teilen insgesamt 125 Mio. Euro zur Verfügung. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: "Alle jungen Menschen verdienen bestmögliche Bildungschancen. Unser Schulsystem muss für jeden einen Weg möglich machen. Das ist unser Anspruch. Daher müssen wir insbesondere jungen Menschen, die es sowieso schon nicht leicht im Leben haben, unter die Arme greifen. Mit ‚Schule macht stark‘ werden wir – gemeinsam mit den Ländern – Schulen in sozial schwieriger Lage besser auf ihre vielfältigen Herausforderungen vorbereiten." Die Initiative "Schule macht stark" ist auf zehn Jahre angelegt und in zwei Phasen à fünf Jahre gegliedert. In der ersten Phase soll eine vom BMBF finanzierte praxisnahe Forschung insgesamt 200 Schulen in sozial benachteiligten Lagen dabei unterstützen, ihre besonderen Herausforderungen zu meistern. Die zweite Phase dient dem Transfer der von Wissenschaft und Praxis gemeinsam entwickelten Strategien und Konzepte an weitere Schulen. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, kritisiert die Initiative als "halbherziges Anpacken drängender Probleme": "Es fehlt eine nationale Bildungsstrategie. Die Maßnahmen, welche umgesetzt werden, um besser mit der steigenden Heterogenität in den Schulen umgehen zu können, täuschen über ein Grundproblem des Bildungssystems nicht hinweg: Es ist nicht ausfinanziert. Wo Lehrkräfte fehlen, wo keine multiprofessionellen Teams an Schulen eingesetzt werden und wo Kinder deshalb eben keine individuelle Förderung erhalten, laufen viele Maßnahmen ins Leere. Deshalb brauchen wir endlich eine tragfähige Vorstellung, was Bildung leisten kann und soll – und wie Schulen dafür ausgestattet werden müssen."