Mangel an MINT-Lehrkräften und Bildungschancen verbessern

© Christoph Wehrer/ Stiftung Kinder forschen

BUNDESWEIT

Studie: Mangel an MINT-Lehrkräften wächst dramatisch

Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) werden bis zum Schuljahr 2030/31 in den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen zwei Drittel der benötigten Fachlehrkräfte fehlen. So lautet eine aktuelle Prognose, die der Bildungswissenschaftler Klaus Klemm im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung erstellt hat. Gründe dafür sind die stark steigenden Schülerzahlen und weniger MINT-Lehrkräftenachwuchs. In seiner Studie kommt Klemm zu deutlich negativeren Aussichten als noch in einer letzten Berechnung 2014. War für die Mathematik im Jahr 2014 noch eine Bedarfsdeckung von 94 Prozent im Schuljahr 2025/26 zu erwarten, sinkt diese auf voraussichtlich 43 Prozent im Schuljahr 2030/31. Und die ohnehin schon dünne Versorgungslage in den Fächern Informatik und Technik droht, sich nochmals drastisch zu verschlechtern: in der Informatik auf sechs Prozent (2014: 25 Prozent), in Technik auf vier Prozent (2014: zehn Prozent). "Die Studienergebnisse zeigen, dass es nicht mehr fünf vor, sondern fünf nach Zwölf ist, was qualifizierten Lehrernachwuchs in den so wichtigen MINT-Fächern angeht", sagt Dr. Thomas de Maizière, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung. "Hier müssen Politik und Hochschulen schnellstens handeln und dafür sorgen, dass das Prognostizierte nicht Realität wird. MINT-Lehramtskandidaten sollten bestmögliche Studienbedingungen vorfinden, damit sich mehr junge Menschen für diesen Karriereweg begeistern. Und auch die Unterstützung von Seiten- und Quereinsteigern muss stärker in den Fokus rücken."

Deutsche Telekom Stiftung

Bildungschancen für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler verbessern

Bund und Länder investieren 125 Millionen Euro in neue gemeinsame Initiative "Schule macht stark". Mit Beginn des Jahres ist die Bund-Länder-Initiative "Schule macht stark" gestartet. Ziel ist es, die Bildungschancen von sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern zu verbessern. 200 Schulen in sozial schwierigen Lagen werden bei der Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages darin unterstützt, ihren Schülerinnen und Schülern den ihren Potenzialen entsprechenden bestmöglichen Lern- und Bildungserfolg zu ermöglichen. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: "Schülerinnen und Schüler, die in schwierigen sozialen Bedingungen leben, benötigen die besondere Unterstützung unserer Gesellschaft, um ihre Potenziale besser entfalten zu können. Gerade die, die es in der Schule aus diesem Grund mitunter besonders schwer haben, hat die nicht einfache Schulsituation in der Corona-Pandemie besonders getroffen. Ich bin sehr froh, dass unsere Bildungsinitiative gerade in diesen Tagen startet. Besser hätte der Zeitpunkt fast gar nicht gewählt werden können."

KMK
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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