IQB-Bildungstrend und 384.000 fehlende Kita-Plätze

Kinder sitzen um ein Blatt Papier und malen gemeinsam daran
© Christoph Wehrer / Stiftung Kinder forschen

BUNDESWEIT

Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme

Im kommenden Jahr fehlen bundesweit voraussichtlich rund 384.000 Kita-Plätze. 308.800 pädagogische Fachkräfte bräuchte es zusätzlich für kindgerechte Personalschlüssel. Das geht aus dem aktuellen Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme hervor. Insbesondere die westdeutschen Bundesländer können den Betreuungsbedarf der Eltern nicht decken. Der größte Mangel besteht im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfahlen. „Schon jetzt ist abzusehen, dass sich der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung auch 2023 vielerorts nicht einlösen lässt", sagt Anette Stein, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung.

Bertelsmann Stiftung

Bundesbildungsministerin kommentiert IQB-Bildungstrend

Am vergangenen Montag wurden die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 im Primarbereich veröffentlicht. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger spricht von „alarmierenden Ergebnissen“. Seit 2011 sinken die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik. Der IQB-Bildungstrend untersucht, inwieweit Viertklässlerinnen und Viertklässler die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathe erreichen. Die Studie ermöglicht einen Vergleich zwischen den einzelnen Bundesländern.

BMBF

Länder im Vergleich: Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021

Die Ergebnisse des dritten IQB-Bildungstrends 2021 geben Anlass zur Sorge: Fast 22 Prozent aller Kinder der vierten Klasse verfehlen die Mindeststandards in Mathe und rund 19 Prozent erreichen nicht den Mindeststandard im Lesen. Erste Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 wurden bereits im Juli 2022 in einem Kurzbericht vorgestellt. Nun folgen die ausführlichen Ergebnisse aufgeschlüsselt nach Bundesländern. Dabei werden große Unterschiede sichtbar. Berlin und Brandenburg verzeichnen einen besonders großen Leistungsabfall. Neben Bremen bildet Berlin das Schlusslicht im Ländervergleich. In Hamburg schnitten die Schülerinnen und Schüler im Vergleich zum ersten Bildungstrend im Jahr 2011 in einigen Kompetenzbereichen wieder besser ab. Das Deutsche Schulportal fasst die Ergebnisse zusammen.

Deutsches Schulportal

Was Kinder für die Zukunft lernen müssen

Wie gut sind pädagogische Fach- und Leitungskräfte in Kitas und Horten auf die Vermittlung von Zukunftskompetenzen vorbereitet? Danach hat die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ in einer repräsentativen Umfrage gefragt und die Ergebnisse am vergangenen Mittwoch gemeinsam mit Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD, vorgestellt. Was Zukunftskompetenzen eigentlich sind und warum sie über Lesen, Schreiben, Rechnen hinausgehen, darüber hat Andreas Schleicher im Interview mit Deutschlandfunk Kultur gesprochen. Die OECD hat mit dem „Lernkompass 2030“ bereits vor drei Jahren ein Rahmenkonzept für die Bildung der Zukunft vorgelegt.

Deutschlandfunk Kultur

Eine neue Chance für „Sprach-Kitas“? Petition im Bundestag

Am vergangenen Montag befasste sich der Bundestag mit einer Petition zum Erhalt der „Sprach-Kitas“. Die Petition geht auf die Initiative einer Kita-Leiterin aus Mecklenburg-Vorpommern zurück. Rund 280.000 Menschen hatten die Petition unterschrieben – fast sechs Mal so viele wie erforderlich. Die Anhörung im Bundestag sei ein weiterer Schritt, das drohende Ende der Bundesförderung abzuwenden, so Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin, Simone Oldenburg (Linke).

Süddeutsche Zeitung

Streit um „Sprach-Kitas“: Kompromissvorschlag der Länder

Die Länder unterbreiten der Bundesfamilienministerin Lisa Paus einen Kompromissvorschlag im Streit um die weitere Finanzierung der „Sprach-Kitas“. Darin schlagen sie eine Weiterfinanzierung bis 2025 vor. Den geplanten Finanzierungsstopp des Bundesprogramms rechtfertigt das Bundesfamilienministerium mit dem „Kita-Qualitätsgesetz“, das den Ländern in den kommenden zwei Jahren bis zu vier Milliarden Euro bereitstellen soll. Das Geld könne auch in die Sprachförderung investiert werden.

NEWS4TEACHERS

Studie: "MINT-Bildung. Was junge Frauen darüber denken"

Junge Frauen und Mädchen finden MINT-Fächer spannend. Weitaus weniger studieren diese Fächer dann auch. Warum ist das so? Damit hat sich die Internationale Hochschule in ihrer Studie „MINT-Bildung. Was junge Frauen darüber denken befasst“ und rund 800 Mädchen und junge Frauen befragt. Obwohl 70 Prozent der Befragten Interesse an MINT-Themen äußern, sehen 40 Prozent große Hürden nach der Schule ein MINT-Studium oder -Ausbildung aufzunehmen. Die Studie macht diese Hürden sichtbar - von fehlenden weiblichen Vorbildern bis als langweilig empfundenen Unterricht.

MDR

Überall fehlen sie: MINT-Lehrkräfte

Bereits 2021 fehlten nach einer Berechnung der Kultusministerkonferenz (KMK) bundesweit 7.300 Lehrkräfte. Der Deutsche Lehrerverband geht von mehr als 32.000 fehlenden Lehrerinnen und Lehrern aus. Die Schullandschaft ist zersplittert, Lehrkräfte fehlen nicht in jedem Bundesland und jeder Schulart in gleichem Maße. Lehrkräfte für MINT-Fächer fehlen hingegen flächendeckend. Einzelne Schulen werden kreativ und versuchen beispielsweise mit „Blended Learning“, also abwechselnden Präsenzphasen und digitalem Lernen, den Lehrkräftemangel abfedern.

aktiv

BERLIN

Deutsch-Ukrainische Begegnungsschulen in Berlin eröffnet

Am vergangenen Mittwoch wurden die bundesweit ersten Deutsch-Ukrainischen Begegnungsschulen mit insgesamt sechs Klassen eröffnet. In den Schulen werden Fächer auf Ukrainisch angeboten und es kann ein ukrainischer Abschluss erworben werden. Derzeit besuchen rund 7000 ukrainische Kinder und Jugendliche Berliner Schulen. Berlinweit wurden bislang knapp 80 ukrainische Lehrkräfte eingestellt. Es ist geplant das Modellprojekt der Begegnungsschulen weiter auszuweiten.

TAGESSPIEGEL
Portrait von Winona von Vlahovits
Autor/in: Winona von Vlahovits

Als Referentin für Digitale Kommunikation und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) denke ich zusammen, was zusammengehört: MINT-Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ich bin überzeugt: MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung macht Kinder stark für die Zukunft und hilft uns dabei, eine nachhaltige und gerechte Welt zu gestalten.

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