Wie Präsenzfortbildungen trotz Corona gelingen

Aufgrund der Corona-Pandemie sagte das "Haus der kleinen Forscher" Mitte März 2020 bundesweit die Präsenzfortbildungen ab. Abhängig von regionalen und bundeslandspezifischen Vorgaben konnten ab Sommer in einigen Netzwerken der Stiftung wieder Fortbildungen vor Ort stattfinden. Natürlich unter Berücksichtigung der Hygiene-Richtlinien und mit Sicherheitsabstand. Wie das klappt, was anders läuft und wie pädagogische Fach- und Lehrkräfte reagieren, weiß Annett Meißner, Netzwerkkoordinatorin bei der IHK Chemnitz.
Die letzte "Haus der kleinen Forscher"-Fortbildung der IHK Chemnitz fand am 13. März 2020 statt, dann kamen die Kontaktbeschränkungen und Annett Meißner sagte alle weiteren Fortbildungen ab, insgesamt sechs. "Es hatte sich für diese Zeit auch niemand angemeldet", so die Netzwerkkoordinatorin. Anders war es dann bei der Fortbildung Ende Juni 2020 zum Thema "Tür auf! Mein Einstieg in Bildung für nachhaltige Entwicklung". "Da hatten wir vier Anmeldungen." Nach der Corona-bedingten Pause war sie zögerlich und fragte noch einmal persönlich nach: "Seid ihr sicher, dass ihr den Termin wahrnehmen wollt?" Und ja, da waren sich die vier Erzieherinnen einig, das wollten sie sehr, sehr gerne.
"Sie wären wirklich enttäuscht gewesen, wenn ich die Fortbildung abgesagt hätte", sagt Meißner überrascht und begeistert zugleich. Kurzerhand schickte sie ein Rundschreiben an alle Kitas in ihrem Netzwerk, erzählte von der BNE-Fortbildung und hatte schnell 16 Teilnehmende auf ihrer Liste. Darunter auch eine Einrichtung, die noch nie an einer 'Haus der kleinen Forscher'-Fortbildung teilgenommen hatte.
Gute Rahmenbedingungen erleichtern die Umsetzung

Für einen kleinen Seminarraum wären das zu viele Menschen gewesen, "aber wir haben hier wirklich sehr gute Bedingungen", sagt Annett Meißner. Sie konnte das gesamte luftige Foyer der IHK nutzen und dank des hauseigenen Hygienekonzepts gab es bereits ausreichend Desinfektionsmittelspender sowie genügend Waschräume. Zudem finden die Fortbildungen bei der IHK Chemnitz in der Regel samstags statt – so hatten die großen Forscherinnen und Forscher das Haus für sich und konnten vorgegebene Abstände einhalten.
Vorteil: Fortbildungen am Wochenende
Der Samstagstermin sorgte auch dafür, dass jeweils vier bis fünf Erzieherinnen und Erzieher aus einer Kita kommen konnten – wie sich herausstellte, war das ein großer Vorteil. Denn eigentlich mischt Trainerin Anke Ludwig gerne zur Gruppenarbeit die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Einrichtungen miteinander, um neue Impulse zu bekommen und möglicherweise eingefahrene Rollen zu durchbrechen. Diesmal verzichtete sie darauf und bat darum, dass Teilnehmende, die ohnehin schon durch die alltägliche Arbeit miteinander Kontakt haben, auch in den Gruppenarbeitsphasen zusammenzubleiben. "Anke Ludwig ist eine sehr erfahrene Trainerin und war hoch motiviert", sagt Annett Meißner. "Sie hatte ganz viele Ideen, wie wir die Abstandsregeln einhalten und gleichzeitig die wichtigen Inhalte vermitteln können."
Pädagoginnen und Pädagogen suchen den Austausch

Ihr Eindruck nach der Wiederaufnahme war eindeutig: Die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte fanden es großartig, sich wieder austauschen zu können und neue Erfahrungen zu sammeln. Die nächsten Fortbildungen starten im September und sind bereits ausgebucht.
Abstand halten, Hände desinfizieren, Masken tragen. Die Netzwerkpartner vom "Haus der kleinen Forscher" lassen sich einiges einfallen, um die Fortbildungen unter den wichtigen Hygiene-Auflagen in gewohnter Qualität anbieten zu können. Je nach Rahmenbedingungen gibt es verschiedene Ideen zur Umsetzung: angefangen bei Fortbildungen im Freien, Inhouse-Schulungen in den Einrichtungen bis hin zu Kleingruppen-Fortbildungen.