Alle an Bord – Volle Kraft voraus für Kita-Entwicklung

© Stiftung Kinder forschen / René Arnold
Erfolgreiche Kita-Entwicklung braucht den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Kooperationsprojekt der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Haus der kleinen Forscher bietet hierfür ein Forum.

Verstehen, vernetzen, verändern – mit diesem Motto ist das Projekt Forum KITA-Entwicklung 2019 gestartet, um Kitas dabei zu unterstützen Veränderungen erfolgreich zu begegnen. Die vorläufige Abschlusstagung in Berlin brachte Fachleute aus verschiedenen Bereichen des Systems Kita zusammen. So wurden die Erkenntnisse des Projekts vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden weitere Ideen entwickelt.

Forum KITA-Entwicklung, ein Kooperations-Projekt der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und der Robert Bosch Stiftung, bringt seit vier Jahren Menschen, denen Kita-Entwicklung am Herzen liegt, in einen Austausch. Fachkräfte und Leitungen aus Kitas, Mitarbeitende bei Kita-Trägern, Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung aus ganz Deutschland haben die Tagung „Alle an Bord – Volle Kraft voraus für Kita-Entwicklung“ am 26. Januar 2023 in Berlin besucht – und auch aktiv mitgestaltet.

Was ist Kita-Entwicklung und wozu braucht man das?

Kreismodell „Zentrale Dimensionen der Kita-Entwicklung zur Stärkung von Bildungsqualität“ zur Darstellung der relevanten Ebenen von Kita-Entwicklung.
© Stiftung Kinder forschen / Robert Bosch Stiftung
Zentrale Dimensionen der Kita-Entwicklung zur Stärkung von Bildungsqualität. Ein Modell, dass im Rahmen des Projekts "Forum KITA-Entwicklung" entstanden ist.

Am Vormittag drehte sich alles um die Vielfältigkeit von Kita-Entwicklung. Das Projekt stellte u. a. eine Definition des Begriffs, zentrale Projekt-Erkenntnisse und sein neu entwickeltes Modell „Zentrale Dimensionen der Kita-Entwicklung zur Stärkung von Bildungsqualität" vor, das die verschiedenen Aspekte des Konzepts herausstellt. Hier wird deutlich, wie komplex das System Kita ist und wo Anknüpfungspunkte für Handeln und Austausch sind.

 

Über die praktische Umsetzung von Kita-Entwicklung wurde in der anschließenden Talk-Runde diskutiert. Als Talk-Gäste waren Lisa Burmeister vom Trägerverein Kindermitte e.V., Prof. Dr. Petra Strehmel von der HAW Hamburg, Prof. Dr. Carola Iller von der Uni Hildesheim, Kati Nguimba von Kindergärten City Berlin und Katrin Stampf, Leitung des Kinderhauses Spatzennest in Lonsee, im Gespräch mit dem Moderator Jonas Görtz.

Deutlich wurde, dass Kita ein dynamisches und innovatives System ist, an das zunehmend hohe Erwartungen gestellt werden und das zudem aktuell besonders unter Druck steht, zum Beispiel aufgrund von hohen gesundheitlichen Belastungen und Fachkräftemangel. Kita-Entwicklung muss die aktuellen Herausforderungen also berücksichtigen und auf Stärkung und Entlastung der Kita-Teams hinwirken. Dabei muss im System gemeinsam Verantwortung übernommen werden, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit dem Träger, mit Familien und bei der Kooperation im Team. Eine wichtige Rolle haben Kita-Leitungen als Führungskräfte. Sie sind einerseits für Inhalte und Pädagogik, andererseits für die Team-Zusammenarbeit und Personal-Entwicklung sowie zusätzlich für organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben verantwortlich. Auch hier kann Verantwortung geteilt werden: Träger, Team-Mitarbeiter*innen und weitere Personen können Führungsaufgaben übernehmen.

Es braucht das ganze System

Im Projekt, bei Gesprächen mit Fachleuten, in der wissenschaftlichen Betrachtung und auch bei der Tagung wurde deutlich: Kita-Entwicklung gelingt nur gemeinsam. Sie betrifft nicht nur die Mitarbeitenden von Kindertageseinrichtungen und deren Trägerorganisationen. Kinder und Familien sind wichtige Gruppen bei Kita-Entwicklung. Auch die Politik und Verwaltung in Städten und Landkreisen sind entscheidend. In der Zusammenarbeit geht es um Sinn, Motivation und gegenseitiges Verständnis. Wegbegleiter*innen des Projekts Forum KITA-Entwicklung sprechen in diesem Video darüber, was zu erfolgreicher Kita-Entwicklung dazu gehört.

Am Nachmittag tauchten die Teilnehmenden in verschiedene Facetten des Themas tiefer ein: Wie wird neu Gelerntes in den Alltag eingebracht? Wie arbeiten Forschung und Kita-Praxis gut zusammen? Wie gelingt Kita-Leitung? Zu diesen und weiteren Fragen wurde in insgesamt sechs Workshops zusammengearbeitet. Das Graphic Recording von Christine Oymann gibt Ihnen einen guten Überblick zu den Inhalten der Tagung:

#Kitaentwicklung

Auch nach offiziellem Projekt-Abschluss machen die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ und die Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit Kita-Entwicklung weiter und fördern den Dialog. Seit Kurzem ist Kita-Entwicklung endlich auf Wikipedia zu finden. Damit das Thema darüber hinaus stetig mehr Sichtbarkeit bekommt, können auch Sie den Dialog stärken. Verwenden Sie bei Ihren Beiträgen und Kommentaren in den sozialen Medien den Hashtag #kitaentwicklung und bleiben Sie miteinander und mit uns im Gespräch. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Portrait von Eva Weyer
Autor/in: Eva Weyer

Für mich ist forschendes und entdeckendes Lernen eine Leidenschaft. Seit meinem Studium der Pädagogik beschäftige ich mich damit, wie man institutionalisiertes Lernen besser machen kann – spannender, anwendbarer und mit gleichen Chancen für alle. Ich forsche und lerne selbst gerne und deswegen passt die Arbeit in der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" gut zu mir. Im Team Forschung und Entwicklung bin ich für den Austausch mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis zuständig.

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