Lernen, wie man online lernt

Zwei Frauen bedienen ein Tablet
© Thomas Ernst/Stiftung Kinder forschen
Online lernen immer und überall - wie geht das am Besten?

Ich durfte vom 24.-26. September im wunderschönen, aber sehr abgeschlagenen, Sindelfingen (in der Nähe von Stuttgart) beim Articulate Community Event teilnehmen und habe dort einen Vortrag für die Stiftung gehalten. Dieses Event ist quasi das Jahrestreffen, an dem alle Online-Lernen-Begeisterten zusammen kommen um neue Projekte vorzustellen, Probleme zu diskutieren, Insiderinfos auszutauschen und Lösungen zu erarbeiten.

Dieses Jahr ging es vor allem um die Prozesse hinter der Konzeption von Online-Lernangeboten – ein Punkt, der für uns, die die Online-Lernangebote der Stiftung konzipieren, natürlich besonders interessant ist. Wie machen das die anderen? Was können wir noch lernen? Aber auch: machen wir das vielleicht schon ziemlich gut?

Am zweiten Tag war es dann mittags soweit – ich habe die Prozesse zur Konzeption unserer Online-Lernangebote der Stiftung vorgestellt und bin im zweiten Teil auf die Methode des Design Thinkings zur Qualitätsentwicklung unserer Online-Angebote eingegangen (so passiert zum Beispiel bei der Entwicklung unseres neuen Bildungsangebots "MINT ist überall") Nach der generellen Einführung, was Design Thinking überhaupt ist und wie man das macht, ging es vor allem darum, eine Lanze dafür zu brechen, dass sich Design Thinking ganz besonders für die Entwicklung von (Online-) Lernangeboten anbietet und zudem die interne Qualitätsentwicklung positiv beeinflussen kann.

Design Thinking: Der Mensch steht im Mittelpunkt

Warum? Die digitale Welt vernetzt Menschen und Dinge und macht unseren Alltag komplexer. Menschen brauchen deshalb Orientierung und Lösungen, die ihr tägliches Leben erleichtern und bereichern. Das ist nicht nur eine große Herausforderung für Unternehmen, sondern auch für den Bildungsbereich. Wenn wir in der Stiftung ein neues Lernangebot planen, ist uns wichtig, dass das Angebot sich am Vorwissen, den Interessen und Bedarfen der Teilnehmenden orientiert, und Möglichkeiten zum entdeckenden und forschenden Lernen bietet. Hier setzt die Design Thinking Methode an, denn hierbei stehen der Mensch und seine Bedürfnisse stets im Fokus. Statt aus der klassischen "Lehrer-/Trainerperspektive" zu gestalten, zwingt uns die Design Thinking Methode, nie die Zielgruppe und ihre Bedarfe aus den Augen zu verlieren, gleichzeitig können wir sicherstellen, dass ein einheitlicher und fachlich fundierter Qualitätsstandard für die Online-Lernangebote der Stiftung etabliert wird.

Teilnehmende eines Design Thinking-Workshops
© Samantha Hodenius
So viele Menschen, so viele Expertise zum Online-Lernen!

Abschließend habe ich noch ein paar praktische Beispiele auf dem Campus (der Lernplattform vom "Haus der kleinen Forscher") gezeigt, wie wir verschiedene Qualitätskriterien in den Kursen umgesetzt haben. Das Feedback war durchweg sehr gut, das Interesse an unseren Kursen groß und viele waren erstaunt, wie weit wir mit unseren Prozessen innerhalb unseren internen AG Online-Lernen schon sind. Unser Online-Lernangebot ist zwar durchaus noch ausbaufähig, hält jedoch auch dem kritischen Auge unabhängiger Experten stand und bekam viel Lob – das war ein tolles Gefühl!

Insgesamt war es ein tolles Event mit vielen Informationen zu Storyline (dem Tool mit dem unsere Onlinekurse bauen) und sehr anregendem Gedankenaustausch mit vielen inspirativen Ideen. Der Austausch mit anderen E-learning Experten war total bereichernd, sodass ich zurück in Berlin hochmotiviert an meinen Onlinekursen weitergebastelt habe. Und es zeigte mir auch, wie wichtig es ist, ab und zu aus der Stiftung auszubrechen und einfach mal zu gucken, was die anderen so machen. Wir, also die AG Online-Lernen wollen auf jeden Fall nochmal überlegen, wie wir noch mehr mit anderen in den Austausch gehen können, um gemeinsam wachsen zu können.

Ich freue mich auf jeden Fall auf‘s nächste Event!

Portrait von Samantha Hodenius
Autor/in: Samantha Hodenius

Ich bin Referentin für digitale Lernangebote bei der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" und konzipiere mit viel Leidenschaft Online-Kurse, Webinare, Podcasts und alles, was man noch so mit Online-Medien machen kann. Auf meinem privaten Blog und bei Instagram schreibe ich über Japan (wo ich lange Zeit gelebt habe), gebe vegane Essenstipps und zeige, dass sich Nachhaltigkeit und Ästhetik schon lange nicht mehr ausschließen müssen.

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