Pisa-Sonderauswertung und MINT Nachwuchsbarometer

© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen
Der wöchentliche Lauf durch die Nachrichten rund um Bildungsthemen.

BUNDESWEIT

MINT Nachwuchsbarometer

MINT Nachwuchsbarometer 2021 von acatech und Körber-Stiftung zeigt auch in diesem Jahr wieder auf, wo die Problemstellen in der MINT-Bildung liegen. Eine Erkenntnis: Es gibt zu viele leistungsschwache MINT-Schülerinnen und Schüler in Deutschland. Die Kompetenzen der Grundschulkinder im Vergleich zur EU und OECD sind mittlerweile unterdurchschnittlich. Rund ein Viertel der Kinder erreicht nicht die für die weiterführende Schule erforderlichen mathematischen Kompetenzen. In den Naturwissenschaften – in der Grundschule im Sachkundeunterricht integriert – ist diese Gruppe seit 2015 sogar angewachsen. "Wenn die MINT-Bildung im Lockdown ist, muss die digitale Bildung weiterentwickelt werden. Neben Lehrkräftebildung spielen dabei die Investition und Entwicklung von intelligenten Lernsystemen eine große Rolle, denn sogenannte ITS – Intelligente Tutorielle Systeme – können lernschwache Kinder stark unterstützen", so Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) und Studienleiter des MINT Nachwuchsbarometers.

Körber Stiftung

Pisa-Sonderauswertung – Viele Jugendliche mit schwacher Lesekompetenz

Viele Jugendliche in Deutschland können nach OECD-Angaben Fakten in Texten kaum von Meinungen unterscheiden. Die Lesekompetenz der 15-Jährigen sei im Länder-Vergleich nur mittelmäßig. Das geht aus einer Sonderauswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der aktuellsten PISA-Studie aus dem Jahr 2018 im Bereich Lesekompetenz hervor. Wie gut die Lesekompetenzen im digitalen Raum sind, hängt in Deutschland auch stark vom sozialen Hintergrund ab. Laut OECD schnitten Schülerinnen und Schüler aus privilegierten Elternhäusern so gut wie in keinem anderen Land ab, während Jugendliche aus benachteiligten Haushalten nur im oberen Mittelfeld lagen. OECD-Bildungsexperte Andreas Schleicher verwies darauf, wie wichtig Lesekompetenz gerade durch die Digitalisierung geworden ist.

OECD

Kinder und Jugendliche nach der Corona-Pandemie stärken

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch das „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ beschlossen. Es besteht aus einem Nachholprogramm für pandemiebedingte Lernrückstände und einem umfangreichen Maßnahmenpaket zur Unterstützung der sozialen Kompetenzen und der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: "Jedes Kind soll trotz und nach der Corona-Pandemie die bestmöglichen Chancen auf gute Bildung und persönliche Entwicklung erhalten." Bundesfamilienministerin Franziska Giffey: "2.000 Millionen Euro für Kinder, Jugendliche und deren Familien - das ist ein klares Bekenntnis von uns als Bundesregierung: Wir unterstützen Kinder, Jugendliche und ihre Familien nach den harten Lockdown-Zeiten auf dem Weg zurück in einen geregelten Alltag und ein unbeschwerteres Aufwachsen. […] Von den zwei Milliarden Euro setzt das Bundesfamilienministerium insgesamt eine Milliarde Euro für die frühkindliche Bildung, Ferienfreizeiten und Familienerholung, zusätzliche Sozialarbeit und Freiwilligendienstleistende ein."

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder

Grundschulkinder sollen nach Beschluss des Bundeskabinetts künftig einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erhalten. Die Bundesregierung hat die Voraussetzungen geschaffen, um eines der Flaggschiffprojekte der Koalition in dieser Legislatur für mehr Vereinbarkeit und mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung umzusetzen. Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter kann endlich eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita für viele Familien wieder aufklafft, wenn die Kinder eingeschult werden. Ab August 2026 sollen zunächst alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit hat ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1-4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

KMK beruft Mitgliederinnen und Mitglieder der Ständigen wissenschaftlichen Kommission

Am Donnerstag hat die Kultusministerkonferenz (KMK) in einer Sondersitzung die Mitgliederinnen und Mitglieder der "Ständigen wissenschaftlichen Kommission" gewählt und bekannt gegeben. Insgesamt sollen fünf Wissenschaftler und elf Wissenschaftlerinnen die KMK in bildungspolitischen Fragen beraten. Sie stammen aus verschiedenen Fachrichtungen, etwa der Sprachförderung, frühkindlichen Bildung, Berufsbildungsforschung oder Schulpädagogik. Die Ständige wissenschaftliche Kommission wird laut KMK zunächst befristet für sechs Jahre eingerichtet. Die Aufgabe: "Die Aufgabe wird die Beratung der Länder in Fragen der Weiterentwicklung des Bildungswesens und des Umgangs mit seinen Herausforderungen sein, insbesondere bei der Sicherung und Entwicklung der Qualität, bei der Verbesserung der Vergleichbarkeit des Bildungswesens sowie bei der Entwicklung mittel- und längerfristiger Strategien zu für die Länder in ihrer Gesamtheit relevanten Bildungsthemen."

Kultusministerkonferenz
Portrait von Anna Lenke
Autor/in: Anna Lenke

In der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ unterstütze ich das Team Presse, Public Affairs und Digitale Kommunikation u.a. mit dem wöchentlichen Nachrichtenmonitoring und dem Pressespiegel. Während meines dualen Studiums in Bielefeld habe ich bereits erste Kommunikationserfahrungen sammeln können. Mir macht die Arbeit im bildungspolitischen Umfeld sehr viel Spaß und ich freue mich auf die kommenden Zeiten in der Stiftung.

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