Eine Kommission aus Expertinnen und Experten, organisiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung, hat am 29. Mai Empfehlungen für das Schuljahr 2020/2021 unter Corona-Bedingungen vorgelegt. Die Politik dürfe bei ihren Planungen auf keinen Fall ausschließlich von einer Wiederkehr des schulischen Regelbetriebs ausgehen, mahnten die Kommissionsmitglieder unter dem Vorsitz des Bildungsforschers Kai Maaz – trotz der jüngsten Öffnungsdynamik an Kitas und Schulen. "Es geht darum, vorbereitet zu sein, um klug und verlässlich mit der jeweiligen Pandemiesituation umgehen und schnell reagieren zu können", sagte Maaz. In ihrem Papier setzt sich die Kommission mit verschiedenen Szenarien des Schulbetriebs abhängig von der Pandemieentwicklung auseinander. In jedem Fall aber gelte, dass beim Präsenzunterricht, solange dieser limitiert sei, jüngere Schüler Vorrang vor älteren haben sollten. Schüler ohne eigenes technisches Equipment sollten möglichst bis zum Beginn des neuen Schuljahrs leihweise mit Endgeräten ausgestattet werden. Außerdem, empfiehlt die FES für das neue Schuljahr, sollten Kürzungen in den Lehrplänen vorgenommen werden, um sie realistisch umsetzbar zu machen unter den vorhandenen Raum- und Personalbedingungen und für den Fall des Wechsels zwischen Präsenz- und Fernunterricht. Die Kürzungen sollten im Sinne einer umfassenden Allgemeinbildung alle Fächer umfassen, anstatt die Hauptfächer voll zu unterrichten und die Nebenfächer ganz zu streichen. Entsprechend müsse auch das Spektrum der Prüfungsinhalte in allen Fächern reduziert werden.