Grundschulkinder sollen einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung bekommen - trotz hoher Kosten. Aus einem Papier der Kultusministerkonferenz (KMK) geht hervor, dass nach aktuellen Berechnungen der Länder die Umsetzung deutschlandweit zusätzliche Kosten von 7,7 Milliarden Euro jährlich verursacht. Die Gesamtkosten von derzeit 2,3 Milliarden Euro würden demnach vor allem wegen der steigenden Personalausgaben auf bis zu zehn Milliarden Euro jährlich steigen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte zuletzt bekräftigt, die Pläne bis 2025 umsetzen zu wollen. In dem Papier der KMK heißt es nun: Die Summe überschreite „das durch den Bund in Aussicht gestellte einmalige Angebot von zwei Milliarden Euro für die Umsetzung des Rechtsanspruchs bei weitem“. Der Bundeselternrat bezweifelte, dass die Bundesregierung ihre Pläne zu mehr Ganztagsbetreuung an Grundschulen rechtzeitig umsetzen kann. „Wir haben großes Bauchweh, ob der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder tatsächlich 2025 kommt“, sagte der Vorsitzende Stephan Wassmuth. Bislang stehe er lediglich im Koalitionsvertrag, eine gesetzliche Grundlage gebe es nicht.